Somos Naturaleza
CaixaForum Barcelona
18.09.2025 bis 06.04.2026
28. Okt. 2025,
Geschrieben von Karin Ego-Gaal
“Wir sind Natur”
“Wir sind Natur” heißt die neue Ausstellung im CaixaForum; ein faszinierendes immersives Erlebnis, welches Kunst, Wissenschaft und Technologie vereint. Die Ausstellung wird von den OASIS Immersive Studios in Zusammenarbeit mit National Geographic produziert und distribuiert. Das CaixaForum in Barcelona präsentiert zum ersten Mal in Europa diese Hommage an unsere wunderbare Natur, an Kunst und Biodiversität, vor allem aber möchte sie das Bewusstsein für ihren Erhalt fördern.
Das inspirierende immersive Erlebnis nimmt den Besucher mit auf eine Reise ins Herz der Natur: einzutauchen zwischen Flora und Fauna, Ozeane und Bergwelten, Naturschauspiele wie Lavaausbrüche, Gewitter, Sternenhimmel, Schneetreiben und dazwischen immer wieder atemberaubende Images unserer Tierwelt. Die Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer Welt wird präsentiert durch drei audiovisuelle Werke, drei Interpretationen verschiedener Aspekte der Biodiversität. 68 Minuten lang dauert die Sinnesreise und man möchte keine Minute davon missen.
Der erste Bereich der Ausstellung lädt den Besucher ein, sich mit der Natur zu verbinden. An allen vier Wänden des großen Saales, inklusive des Bodens, werden atemberaubende National Geographic-Bilder projiziert. Fast wie ein nie endender Film erscheinen Images von Himmel und Wolken, Wälder im Schneeflockentanz, dazwischen ein überlebensgroßer Fuchs, eine Herde Bisons, krackendes Eis eines Gletschers, rauschende Meere und sinnlich verschneite Bergspitzen, Sonnenunter – und Aufgänge, Nordlichter, Lavaausbrüche mit Lava, die sich über den Boden ergießt und den Besucher fast mitreißt. Sekunden später wird die Natur ruhiger, Weidenpflanzen wiegen sich im Wind, wilde Pferde genießen die Natur, gefolgt von Schwärmen von Gänsen, Rinder und Zugvögel auf ihrer Reise. Nicht weniger beeindruckend und faszinieren sind die Nahaufnahmen von Bienen: in Blumen, in ihren Waben und dann der gesamte Stock, gefolgt von einem Schmetterlingsschwarm und im Zeitraffer eine Blüte, die sich öffnet.
Was wissen wir über Biodiversität? Diese Images sollen ein emotionales Tribut an die globale Biodiversität suggerieren. Der Besucher ist mittendrin und Zeuge, er soll die Erhabenheit und die regenerative Kraft der Natur spüren. Hier geht es um das Verständnis, um die Grundlage, was unbedingt geschützt werden muss: die Wunder der Natur, welche ein Beispiel für Schönheit und Widerstandsfähigkeit sind.
„Die biologische Vielfalt ist eng mit dem menschlichen Leben auf der Erde verbunden. Unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften sind auf gesunde, funktionierende Ökosysteme angewiesen. Ohne biologische Vielfalt kann es kein stabiles Klima geben.“ so Achim Steiner, Administrator des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP)
©Jean-Philip Lessard
©Jean-Philip Lessard
Im zweiten Raum verschmelzen digitale Kunst und Wissenschaft und veranschaulichen das Prinzip der gegenseitigen Abhängigkeit der Arten. Digitale Gestaltungstechniken des bildenden Künstlers Alex Le Guillou und dem Komponisten Azu Tiwaline laden den Besucher ein, zu erkunden, dass jedes Element der Natur, von winzigen organischen Zellen bis hin zu riesigen Wurzelnetzwerken, in einer komplexen Art und Weise miteinander verbunden ist. Auf der Leinwand sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Kleine weiße, blaue und rote Punkte bewegen sich in wellenartiger Form auf den blauen Hintergrund zu und kreieren ein harmonisches Miteinander. Ein weiteres Image zählt alle Farben des Spektrums und beginnt mit einer pulsierenden Bewegung in der Mitte, aus der sich dann einzelne Formen herauskristallisieren und wiederum mit anderen verbinden; unendlich vielfältig und unendlich schön. Die Erklärung der gegenseitigen Abhängigkeit wurde von der David Suzuki Fundation verfasst und ist ein wertvolles Zeugnis dieser Verbundenheit. Sie soll an die unzerbrechliche Verbindung mit der Erde erinnern und lädt uns ein, über unsere Rolle bei der Erhaltung und Stärkung dieser gegenseitigen Abhängigkeit nachzudenken. Ein Auszug aus dieser Deklaration der Suzuki Fundation besagt: „Wir sind die Erde, durch die Pflanzen und Tiere, die uns ernähren. Wir sind der Regen und die Ozeane, die durch unsere Adern fließen. Wir sind der Atem der Wälder der Erde und der Pflanzen des Meeres. Wir sind menschliche Tiere, verwandt mit allen Lebensformen, als Nachkommen der Urzelle.“
©Jean-Philip Lessard
©Jean-Philip Lessard
„Wir sind Natur“ ist eine Hymne an den Optimismus und zeigt, dass der Erhalt der Biodiversität in unserer aller Verantwortung liegt.
Der letzte Raum der Ausstellung steht unter der Regie des Filmemachers Emile Roy, der unterstützt vom Komponisten Uberko und des Sounddesigners Bergeron ein lebendiges Mosaik zusammengestellt hat. Saal 3 präsentiert genauso wie Saal 1 wunderschöne Bilder und Filme von Tier und Natur, jedoch mit einer anderen Message: Wir können durch gemeinsame Anstrengungen unsere Beziehung zur Erde verändern und die Auswirkungen des Klimawandels umkehren.
Saal 3 zeigt spektakuläre Images von einigen der schönsten Orte unsere Erde wie den Regenwald in sattem Grün und dazu bunte Papageien; das tiefe Blau des Ozeans mit Delfinen, Schildkröten und Haien; die Kälte und die dazu gehörigen Eisbären des Polargebiets; die Wölfe des Yellowstone Nationalparks sowie die Regeneration der Flora; das Stabilisieren der Flussufer und die Wiederherstellung der Baumbestände. Die Hilfe internationaler Organisationen ermöglicht, dass das Ökosystem des Schutzgebiets erhalten bleibt und Eisbären, Elchen, Karibus, Wölfen, Füchsen, Polarbären und Luchsen ein Zuhause bietet.
Diese immersive moderne Interpretation der biologischen Vielfalt verbindet die digitale Kunst mit den einzelnen Themenbereichen und bietet zudem noch Bildungs- und Informationsbereiche wie Meditation, Aktivitäten über das Gleichgewicht des Ökosystems, Aufgaben über die Struktur der Ökosysteme und Anregungen über Konzepte und Ideen, besonders über den Schutz der Natur im Allgemeinen.
©Jean-Philip Lessard
CaixaForum Barcelona, Av. De Francesc i Guardia, 6-8, Barcelona
Ausstellung vom 18.09.2025 bis 06.04.2026